Traumatherapie

Traumata wirken sich auf den ganzen menschlichen Organismus aus – auf Körper, Geist und Gehirn.[1]

Bei einem bestehenden Trauma verteidigt sich der Körper weiterhin gegen eine Situation, die seit langer Zeit nicht mehr besteht. Um ein Trauma bzw. eine posttraumatische Belastungsstörung zu heilen, muss die traumatisierte Person wieder in die Lage versetzt werden, vergangene Situationen als solche zu erkennen und zu bewerten, um damit wieder Ruhe und Sicherheit im Jetzt empfinden zu können.[2]

Extreme Belastungen oder Erfahrungen, die einmalig oder über einen längeren Zeitraum aufgetreten sind bzw. noch auftreten, können zum Teil deutliche Spuren hinterlassen. Das Erlebte kehrt dann oft in Träumen oder alltäglichen Situationen (unkontrollierbar) wieder und kann meist ohne fachkundige Betreuung nicht bewusst verarbeitet werden. Ob es sich um eine akute Belastungsreaktion oder um ein Trauma handelt, ist abhängig von der Zeitspanne, die seit dem belastenden Ereignis vergangen ist. In jedem Fall ist es aber sinnvoll und anzuraten, sich Hilfe zu suchen und das Erlebte mit professioneller Unterstützung aufzuarbeiten.

Wie entsteht ein Trauma?

Ob eine Erfahrung ohne externe Hilfe verarbeitet werden kann, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Hierfür sind unter anderem das Ausmaß der Erfahrung, das Alter des Betroffenen, die Möglichkeit zur Flucht, Widerstand und Hilfe durch andere (sogenannte Bindungspersonen), aber auch die individuelle Situation der betroffenen Person ausschlaggebend.

Bei einem Extremereignis wird das Gehirn mit „toxischem Stress“ überschwemmt. Auf Grund dieser Stresssituation ist das Gehirn nicht mehr (ausreichend) in der Lage, das Erlebte zu verarbeiten. Stattdessen reagiert die betroffene Person reflexartig mit Flucht (flight) oder Kampf/Widerstand (fight). Wenn diese beiden Kompensationsmechanismen nicht möglich sind, kommt es zu einer Art Erstarren (freeze), einer Schockstarre. Da diese Übererregung aller Alarmsysteme im Körper nicht lange ausgehalten werden kann, kommt es dann im weiteren Verlauf zum Zusammenbruch bis hin zum völligen Erschlaffen der Körperfunktionen (flag).

Dabei nehmen die Schmerzwahrnehmung und die Speicherprozesse im Gehirn zunehmend ab (fragmentarische Speicherung) und das Erlebte kann später nur bruchstückhaft oder gar nicht erinnert werden. Was jedoch erinnert werden kann, sind die körperlichen und seelischen Folgen.

Traumatische Erfahrungen

So individuell wie Sie als Person sind, können auch die traumatischen Erfahrungen sein, die Sie erleben mussten.
Traumata können zum Beispiel durch nicht verarbeitete Verlustsituationen wie beim Tod eines lieben Menschen, aber auch bei Trennungen entstehen. Auch der Verlust von einer Arbeitsstelle kann traumatisch sein.
Ebenso können Unfälle jeglicher Art ein Trauma auslösen.
Oft führen auch schwere medizinische Eingriffe oder damit verbundene Ängste oder Einschränkungen zu starken Belastungen, die nicht immer ohne fachliche Hilfe verarbeitet werden können.

Übergriffe – sei es sexueller, physischer oder psychischer Art – sind häufige Ursachen von Traumata. Hierzu gehören auch die Bereiche Vernachlässigung, Ausgrenzung und Mobbing.

Kennzeichen einer Posttraumatischen Belastungsstörung

Symptome wie ein Wiedererleben des schrecklichen Ereignisses, Übererregung, anhaltende oder unbegründete Nervosität, Konzentrationsstörungen, Vermeidung von Situationen oder Wahrnehmungen, Wutanfälle, gesteigerte Ängstlichkeit, sozialer Rückzug, Wegträumen aus alltäglichen Situationen und viele weitere sind mögliche Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung und schränken unter Umständen Ihren Alltag deutlich ein.

Das Trauma überwinden

Ich unterstütze Sie gerne, damit Sie Ihr individuell erlebtes Trauma bestmöglich verarbeiten können. Häufig versuchen Betroffene das Erlebte zunächst wegzuschieben und zu unterdrücken, damit eine erneute Auseinandersetzung mit dem schrecklichen Ereignis vermieden werden kann. Dies führt aber oft zu Beschwerden im Alltag.
Um ein Trauma verarbeiten zu können, müssen Sie als betroffene Person das Ereignis realisieren. Hierfür ist es unabdingbar, dass Sie Vertrauen zu mir aufbauen können und eine Phase der Stabilisierung und Ressourcengewinnung erfahren dürfen. Erst wenn Sie dafür bereit sind, kann ein Trauma ohne eine erneute Retraumatisierung durchgearbeitet werden.

Ich unterstütze Sie bei der Suche nach bei Ihnen vorhandenen Ressourcen und der Erarbeitung von Stabilisierungsmaßnahmen.
Hierfür werden unter anderem verschiedene Visualisierungstechniken und Imaginationsübungen angewandt, Trigger (Auslösereize) herausgearbeitet und Möglichkeiten zur Bewältigung von auftretenden Erinnerungen mit Ihnen gemeinsam erarbeitet.

Meine Qualifikation

Nach meiner umfassenden Ausbildung am Zentrum für Psychotraumatologie Niedersachsen habe ich einen großen Erfahrungsschatz seit dem Jahr 2015 in der Arbeit mit zum Teil schwer traumatisierten Menschen, Kriegsflüchtlingen und Folteropfern gesammelt. Durch ständige Fort- und Weiterbildungen – auch mit internationalen Kolleginnen und Kollegen – kann ich meine Erfahrungen fortwährend erweitern, um Ihnen eine bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten.

Auch wenn vielen Betroffenen der erste Schritt, ein Trauma aufzuarbeiten, schwer fällt, kann ich Sie nur ermutigen, diesen Weg zu gehen. Nehmen Sie gerne telefonischen Kontakt mit mir auf. Auf diesem Weg kann ich Ihnen weitere Informationen zukommen lassen und einen zeitnahen Termin mit Ihnen vereinbaren.

[1] Von der Kolk, Bessel; 2016, Verkörperter Schrecken, Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann; 3. Auflage, Lichtenau: G.P. Probst Verlag GmbH; S.67
[2] vgl. Von der Kolk, Bessel; 2016, Verkörperter Schrecken, Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann; 3. Auflage, Lichtenau: G.P. Probst Verlag GmbH; S.67

Liberas - Praxis für ganzheitliche Therapie

Angelika Lechner

Heilpraktikerin
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Tel.: 0911/25581934
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